Vier neue Mitarbeiterinnen für den Werkhof

Im Rahmen der Rezertifizierung als Energiestadt lässt sich der Stadtrat auf ein Experiment ein. Vier Ziegen sollen das aufwendige Jäten in der Altstadt übernehmen. «Damit kann das Werkhof-Team auf den Einsatz eines Verbrennungsmotors mit Dampfstrahler verzichten und die Unkrautentfernung nahezu CO²-neutral und äusserst umweltfreundlich abwickeln», erklärt Stadtpräsident Thomas Weingart.

Ungewöhnliche Idee aus Nordfrankreich
Ziegen werden vom Menschen seit mehreren tausend Jahren als Nutztiere gehalten. Erst seit wenigen Jahren werden sie als Arbeitstiere auch im städtischen Umfeld eingesetzt. So setzen die Veranstalter des Radsport-Klassikers Paris-Roubaix seit 2023 auf Ziegen als fleissige Helferinnen. Das Radrennen ist für seine Kopfsteinpflaster-Passagen gefürchtet. Auf Teilen der Strecke fressen die Tiere das wachsende Gras aus den Lücken zwischen den Steinen, damit die Profis auf ihren schmalen, schlanken Rennveloreifen nicht wegrutschen. Die Energie- und Umweltkommission der Stadt Bischofszell unterbreitete der Exekutive anhand dieses Beispiels den Vorschlag, im historischen Stadtkern Ziegen für die Unkrautentfernung einzusetzen.

Parkierer sind gewarnt
Loic, Paul, Moritz und Lilly konnten im Umfeld eines städtischen Mitarbeiters rekrutiert werden. Sie stehen dem Werkhof jeweils am Dienstagnachmittag unentgeltlich zur Verfügung. Bei ihrem Einsatz werden sie von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Werkhofs betreut. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass die Ziegen mit ihren Hörnern nicht parkende Autos beschädigen. Der Stadtrat bittet um Verständnis, wenn da und dort etwas Ziegendreck liegen bleibt. Die biologische Verwertung des Kots dürfte der Stadt bei der Rezertifizierung als Energiestadt weitere wertvolle Punkte einbringen. (tw)

Werkhof-Mitarbeiter Kurt Högger ist jeweils am Dienstag mit den Ziegen in der Altstadt auf Unkrautvernichtungstour. (Bild: tw)